Über den Wolken

Schulski-Kurs der Gemeinschaftsschule Marpingen im Hochschwarzwald

Skipiste statt Sporthalle und Klassenraum hieß das Motto von 80 Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschule Marpingen kurz vor den Halbjahreszeugnissen. Thomas Alt, Sportlehrer und Mitglied der Schulleitung, organisierte zum wiederholten Male den Schulskikurs auf dem bei Wintersportlern beliebten Feldberg. Auch der Himmel hatte ein Einsehen und bescherte dem Hochschwarzwald am Wochenende zuvor noch reichlich Schnee, sodass die Jugendlichen und sieben begleitenden Lehrerinnen und Lehrer eine faszinierende Winterlandschaft und offene Pisten antrafen.
Der alljährliche Schulskikurs ist Teil des Sportschwerpunktes, den die Gemeinschaftsschule Marpingen in ihr Schulprofil aufgenommen hat. Neben den klassischen Hallen- und Sommersportarten soll auch der Wintersport gefördert werden. „Dass sich nach der Corona-Zeit wieder so viele angemeldet haben, zeigt, dass Skifahren und Snowboarden noch immer sehr beliebt sind“, erläutert Thomas Alt. Neben der Leistungsmotivation gehe es grundsätzlich darum, junge Menschen in die Aktivität zu bringen, egal bei welchem Wetter. Das passte es anfangs durchaus, dass nicht herrlicher Sonnenschein, sondern Nebel, Nebel und noch mehr Nebel die Skifahrer:innen empfing. „Einmal bin ich sogar aus dem Lift gefallen“, erzählt Daria Wolf aus der 11c, „und landete dann auf der vollkommen im Nebel liegenden Piste.“ Aus dem Ungeschick wurde so ein kleines Abenteuer, doch wie beim Fliegen heißt es ja auch beim Skifahren so schön: „Runter kommt man immer“, ergänzt Max Klemm, 11b, augenzwinkernd. 
Neben den mehr als 50 Zehnt- und Elft-Klässlern waren auch 30 Oberstufenschüler des Sport-Leistungskurses dabei, die hier ihr Können in einer Sportart zeigen konnten, für die das Saarland keine Möglichkeiten bietet. Doch nicht alle hatten Erfahrung mit der Skipiste im Gepäck. Die größte Gruppe bildeten die Fahranfänger, die unter der Aufsicht der Ski-erfahrenen Lehrerinnen und Lehrer erst einmal die Anfängerhügel meistern mussten. „Zuerst lernten wir das Stehen auf den Skiern, auch das Aufstehen im Schnee und das Bremsen musste eingeübt werden“, berichtet Nike Biehler (11c). Für viele ging es dann aber bereits am zweiten Tag auf die eigentlichen Pisten. „Es hat riesig Spaß gemacht, mit allen runterzufahren, auch mal in den Schnee zu fallen“, fährt Lena Billmann mit glänzenden Augen fort. Und Conner Schlaup (11b) ergänzt, dass das schönste Erlebnis die gemeinsame Abfahrt am letzten Tag gewesen sei. Das habe alle, auch die Anfänger, angespornt, trotz Stürzen und Rückschlägen am Skistock zu bleiben. „Es war ein tolles Erfolgserlebnis und für alle eine coole Sache“, betont Max. Dass dann am letzten Tag auch die Sonne vom tiefblauen Himmel blitze, der Schnee auf Piste und Bäumen glitzernde Funken versprühte und der Blick vom Gipfel des Feldberges weit über das Wolkenmeer reichte, machte aus diesem Tag den Höhepunkt der wintersportlichen Exkursion. Denn neben den sportlichen Herausforderungen spielte auch das Landschafts- und Naturerlebnis für viele eine große Rolle und natürlich wurde auch am Abend gefeiert. „Es ist ja nicht nur der Sport, die Gemeinschaft und der Spaß sollen und dürfen nicht zu kurz kommen“, hebt Thomas Alt hervor. Selbst der Umwelt- und Naturschutz wurde thematisiert und auch praktisch umgesetzt. Das Wintersportziel Feldberg war ökologisch bewusst ausgewählt: kurze Anfahrtswege und alternative Anreisemöglichkeit mit der Bahn. Das Ziel war der höchstgelegene Bahnhof Deutschlands, Bärental, auf fast 1000m Höhe am Fuße des höchsten Schwarzwaldgipfels. „Klar, die Fahrt mit der Bahn war aus Öko-Gesichtspunkten schon eine gute Sache“, meinen Adrienne Neis (11a) und ihre Mitschülerin Nike, aber das Umsteigen und Warten in der Kälte habe auch gestresst, zumal man den Anschlusszug in Mannheim verpasste. 
Doch am Ende waren alle hochzufrieden und glücklich. Sie hatten einen neuen Sport für sich entdeckt, sich den Herausforderungen gestellt und Fortschritte gemacht, andere mit ihrem Können und ihrer Erfahrung unterstützt und gemeinsam eine verbindende Zeit verbracht. Und das alles in der herrlichen Winterlandschaft des Schwarzwaldes, hoch oben, über den Wolken, weit weg von Schule und Alltag.