Mit „Sofia“ in die Welt

Magdalena Gilla, ehemalige Schülerin, stellt in der Gemeinschaftsschule Marpingen ihr Auslandsjahr in Bolivien vor

Magdalena hat im Jahr 2018 an der Gemeinschaftsschule Marpingen ihr Abitur abgelegt. Zurzeit studiert sie Medizin, zuvor hatte sie ein Jahr dafür reserviert, sich über die Organisation „Sofia“ im Ausland zu engagieren. Ende Februar kam sie an ihre alte Schule, um „Sofia“ und ihren einjährigen Aufenthalt in Bolivien vorzustellen.
In ihrer Präsentation vor Schülerinnen und Schüler der Stufe 13, selbst kurz vor dem Abitur, berichtet sie über die Projekte von „Sofia“ sowie ihre eigenen Erfahrungen in Bolivien. Wichtig ist es ihr, dass es sich nicht um ein traditionelles Engagement in der oft noch immer so genannten „Dritten Welt“ handelt. Diese Perspektive habe sich in den letzten Jahren erheblich verschoben. „Wenn jemand kurz nach dem Abitur in einer Schule in Indonesien, im afrikanischen Gambia oder in São Paulo „unterrichten“ will, sagt sie und das Anführungszeichen ist ihr dabei wichtig, so zeigt sich darin das überholte Verständnis eines Nord-Süd-Gefälles: Es zeigt eine Haltung, dass der globale Norden dem Süden selbst mit unausgebildeten Kräften noch weit voraus sei. Dieses Bild stimme zum einen nicht, zum anderen könne man überall, selbstverständlich auch im globalen Süden, von den Menschen lernen und dieses Wissen mit nach Hause, nach Europa, nehmen. „Sofia“ und die von ihr vermittelten einjährigen Aufenthalte verstehen sich daher nicht als klassisches Entwicklungshilfeprojekt. Sie wollen zum kulturellen Austausch beitragen, ein tiefes Verständnis für Menschen, ihre Kulturen und nicht zuletzt für den eigenen Standpunkt vermitteln. „Anders Leben begreifen“ sei das Motto, es gehe darum, zu reifen und mit unbezahlbaren Erfahrungen beschenkt zu werden, zitiert Magdalena aus der Broschüre von „Sofia“. Bei den jungen Zuhörern stößt dieser Ansatz auf großes Interesse. Ebenso, dass „Sofia“ auch in europäischen Nachbarländern aktiv ist, selbst im nahen Frankreich soziale Projekte unterstützt und Deutschland eines der Ziele ist, das ausländische Bewerber anwählen können. 
Anschließend stellt sich Magdalena den kritischen Fragen und gab Insidertipps. Es sei keine Jahresurlaub im exotischen Land, betont sie mehrmals, man trage Verantwortung in den zugewiesenen sozialen Einrichtungen oder gemeinnützigen Projekten. Offenheit für neue, andere Kulturen und Abläufe und Durchhaltevermögen sind gefragt, denn einfach ist der Start in der Fremde keineswegs. „Hat man aber den ersten Durchhänger überwunden, beginnt eine großartige Zeit“, schwärmt Magdalena und begeistert mit ihrer Ausstrahlung die  Zuhörer/innen. Sie selbst wolle das Jahr nicht missen. Das sei keine „verlorene“, sondern gewonnene Zeit, hebt sie hervor. Für sie weitaus besser, als geradlinig von Schule direkt in Studium und Arbeit zu steigen. „Da fehle etwas im Lebenslauf“, schließt sie selbstbewusst. Für ihr Medizinstudium seien ihre Erfahrungen in Bolivien äußerst hilfreich, habe sie doch als zukünftige Ärztin in erster Linie mit Menschen zu tun. Das ist auch der Grund, warum sie wieder an ihre alte Schule zurückgekommen ist: Sie will die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten ermuntern, diesen Schritt zu gehen. Einige überlegen tatsächlich, ihrem Beispiel zu folgen und ab Herbst mit „Sofia“ in die Welt zu starten.
„Sofia“ wird vom Bistum Trier unterstützt. Die Reisekosten wie auch die überschaubare Aufwandsentschädigung werden übernommen. Über www.sofia-trier.de sind alle Infos zu dem Freiwilligenjahr im Ausland zu finden.