Coronafolgen: Die Enttäuschung ist groß

Zum zweiten Mal muss der Schulskikurs der Gemeinschaftsschule Marpingen wegen Corona abgesagt werden

Die Enttäuschung ist groß. Schon der erste Coronawinter 2020/21 führte dazu, dass Fahrten abgesagt werden mussten, und nun, nach der hoffnungsvollen Vorfreude im Spätsommer, auch in diesem Schuljahr.
Vor fünf Jahren wurde an der Gemeinschaftsschule Marpingen der Schulski-Kurs eingeführt. Bis zum Januar 2020 fuhren regelmäßig die Schülerinnen und Schüler der Stufe 10 für eine knappe Woche auf dem Feldberg im Schwarzwald, um dort gemeinsam Ski fahren zu lernen oder auf Snowboard und Schlitten den Winter zu genießen. Der schulische Skikurs war und ist Teil des Sportkonzeptes der Schule, um Beweglichkeit, Gesundheit und sportliche Aktivitäten der jungen Leute zu fördern, zum anderen um Gemeinschaftserlebnisse zu ermöglich – auch und vor allem außerhalb des Klassenraums. „Wir hatten bisher immer sehr gute Erfahrungen gemacht. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, die winterliche Fahrt zum Feldberg war stets eine der großen Erfahrungen der Schulzeit. Man half sich gegenseitig, unterstützte sich, verbesserte zusammen mit den Mitschülern Technik und Geschwindigkeit und hatte v.a.  gemeinsam Spaß in der Winterlandschaft.“ Thomas Alt, stellvertretender Schulleiter und Organisator der Fahrt, bedauert daher umso mehr, dass Corona nun schon zum zweiten Mal dieser Erfahrung einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Diesmal sollten auch Schüler der Stufe 11 teilnehmen können, da deren Kurs im vorangegangenen Winter ausfiel. So wollten mehr als 120 Mädchen und Jungen der Gemeinschaftsschule Marpingen nach Seefeld im österreichischen Tirol aufbrechen. Alles war geplant, die Gruppenübernachtung, die Skipässe, Anreise und Rückfahrt – alles entsprechend der im Herbst gängigen Coronaregeln. Doch die Erfahrung nach zwei Jahren Pandemie zeigt, dass sich die Situation schlagartig ändern kann – zuerst der Delta-Anstieg und Lockdown in Österreich, jetzt Omikron in ganz Europa. Schweren Herzens erfolgte nun endgültig die Absage. 
Doch Alt lässt nicht locker: „Wir haben eine Verpflichtung den Jugendlichen gegenüber, alles zu tun, damit sie trotz Pandemie Erfahrungen machen können, die zum Jungsein dazugehören.“ Seit zwei Jahren sind Schulschließungen und die Absage gemeinsamer Ausflüge an der Tagesordnung. Dabei gehören gerade Schulfahrten zu den Höhepunkten der Schulzeit, an die sich jeder, selbst wenn die Schulzeit schon Jahrzehnte zurückliegt, immer gerne erinnert. 
Ein Skikurs lässt sich leider nicht gut verschieben, im Frühjahr schmilzt der Schnee, auch weit oben. Daher plant Alt, im Sommer eventuell eine sportliche Alternative anzubieten, vielleicht Kanufahren oder Segeln. Das gilt auch für alle, die nicht Ski fahren wollten. Deren Alternativfahrt war eigentlich nach Paris geplant, statt Sport sollte Kultur im Mittelpunkt stehen. Auch aus dieser Exkursion ist nichts geworden. Im Gegensatz zur Skikurs lässt sie sich allerdings leicht in den Sommer verschieben. Der Termin steht bereits. Jetzt muss nur noch das Coronavirus mitspielen.